PIANOFORTE

Gregor Graf / Pianoforte, 2014
Material: Klavier, Holz, Lack, Gips, Messing / piano, wood, paint, plaster, brass
Maße: 80 x 77 x 41,5 cm / dimensions: 31,5 x 30,3 x 16,1 inch
Ton: Stimmung eines Flügels / sound: tuning of a piano

Gulbenkian - CAM salzburg museum pianoforte Gregor Graf
Gulbenkian - CAM salzburg museum pianoforte Gregor Graf
Gulbenkian - CAM salzburg museum pianoforte Gregor Graf
Gulbenkian - CAM salzburg museum pianoforte Gregor Graf

Pianoforte / Gregor Graf

Das Objekt „Pianoforte“ stellt die Transformation eines Klaviers in ein tischartiges Möbelstück dar. Hierzu verwendete Gregor Graf das Material eines alten Flügels, den er zerlegte und mit einem neuen „Innenleben“ ausstattete. Trotz der Verwandlung des Klaviers und der völligen Entfunktionalisierung als Instrument bleibt der Flügel über die ursprüngliche Materialität auch in seiner veränderten Erscheinungsform spürbar. In den ebenso neu definierten Korpus baute Gregor Graf mit Gips das Modell einer Wohnung ein. Das matte Weiß dieser Konstruktion tritt dabei in einen spannungsvollen Kontrast zur schwarzlackierten Hülle und den glänzenden Messingfüßen des Tisches.
Der Grundriss selbst entspricht dem zweiten Stock im Elternhaus von Gregor Graf und vermittelt mit dem Hinweis auf das Klavierspiel des Vaters im darunterliegenden Geschoß eine Kindheitserinnerung des Künstlers. Durch diese biografische Ebene ist „Pianoforte“ ein Kunstwerk, das ein Instrument und eine Architektur in ein Modell transformiert und so den Resonanzraum des Klaviers zu einem Referenzraum der eigenen Geschichte werden lässt.
Es gelingt dem Künstler mit seinem Objekt, einen Ort zwischen Erinnerung und Wirklichkeit zu beschreiben und einer persönlichen Erzählung Ausdruck zu verleihen. (Text: Dr. Martin Hochleitner)


The object “Pianoforte” represents the transformation of a piano into a table-like piece of furniture. Gregor Graf incorporated the model of an apartment into the new corpus. The matte white of the construction generates a charged contrast to the black lacquered body and the table’s shiny brass feet. The ground plan itself corresponds to the second floor of Gregor Graf’s home with his parents and communicates a childhood memory in the allusion to his father playing the piano on the floor below. This biographical level adds significance to “Pianoforte” as an artwork that transforms the resonance space of the piano into a new reference space of the artist’s own history.

 

Piano Pieces / Salzburg Museum

Gulbenkian - CAM salzburg museum pianoforte Gregor Graf
Gulbenkian - CAM salzburg museum pianoforte Gregor Graf

exhibition view / Salzburg Museum Piano Pieces 2015 / curator: Dr. Martin Hochleitner